Ein Löschgruppenfahrzeug (LF) 10 dient mit seiner Beladung hauptsächlich der Bekämpfung von Bränden und der technischen Hilfeleistung geringeren Umfangs. Seit dem Jahr 2013 ersetzt das unter dem Funkrufnamen Florian Altenbeken 3 LF 10 geführte Fahrzeug ein über 30 Jahre altes LF 16 TS. Ebenfalls wie beim Vorgänger kann sowohl auf eine im Fahrzeug integrierte, als auch auf eine tragbare Pumpe (TS / Tragkraftspritze) zurückgegriffen werden. Mit einem 1600 Liter fassenden Löschwassertank, einem benzinbetriebenen Turbolüfter und zwei Atemschutzgeräten im Mannschaftsraum, die bereits während der Anfahrt zur Einsatzstelle angelegt werden können ist das Fahrzeug für die Brandbekämpfung gerüstet. Darüber hinaus kann ein Teil der mitgeführten Schläuche während der Fahrt verlegt und dabei über eine Heckkamera beobachtet werden. In Verbindung mit der zweiten, tragbaren Pumpe ist das Fahrzeug daher insbesondere auch für eine Wasserversorgung über lange Wegestrecke ausgelegt.
technische Daten
Funkrufname |
Florian Altenbeken 3 LF 10 |
Fabrikat |
Iveco Magirus |
Gesamtgewicht |
15 t |
Getriebe |
6 Gang Schaltgetriebe |
Leistung |
251 PS |
Besatzung |
1 + 8 |
Baujahr |
2013 |
Pumpe |
2000l bei 10bar (Fahrzeugpumpe)
1000l bei 10bar (Tragkraftspritze) |
Wasser |
1600l |
Brandbekämpfung |
Schnellangriff 50m, 4x Atemschutzgerät, Turbo-Lüfter (Benzin) |
Besonderheiten |
Schlauchentnahme während der Fahrt am Heck möglich, Heck-Warneinrichtung, Lichtmast |
Beladung
Geräteraum 1
In diesem Geräteraum sind ein Stromerzeuger, Lichtbrücke mit Stativ und das benötigte Zubehör verlastet.
Stativ für die Beleuchtungsgruppe
2 x Forsthelme und 2 x Schnittschutzkleidung für Motorsägenführer
Verkehrsleitkegel zum Absichern von Einsatzstellen
Mobile Beleuchtungsgruppe mit zwei 1000 Watt Strahlern
Mit dem Mehrzweckzug (auch "Greifzug") können schwere Lasten bis 16 kN (ca. 1,6t) bewegt werden. Dazu wird dieser an einem Festpunkt, z.B. an einem Baum oder mittels Erdankern befestigt.
Stromerzeuger mit 4 Takt-Benzin-Motor, Elektrostart und einer Leistung von 9 kVA.
Unterlegkeil für Löschgruppenfahrzeug
Geräteraum 3
Der Geräteraum 3 besitzt einen Auszug auf dem zwei weitere Atemschutzgeräte (zusätzlich zwei Geräte in der Gruppenkabine) verlastet sind. Auf einem drehbaren Podest werden verschiedene Feuerlöscher (u.a. CO²-Löscher) mitgeführt.
Blitzleuchten mit Bordladung zur Absicherung von Einsatzstellen
elektrischer Trennschleifer
Werkzeugsatz Feuerwehr Standard
Spann- und Hebegurte, Rundschlingen und Schäkel
Bei Brandeinsätzen, bei denen das Feuer eine besondere Hitze entwickelt, kann Hitzeschutzkleidung angelegt werden. Auch unter dieser Kleidung muss Atemschutz getragen werden, so dass ein Einsatz mit Hitzeschutzkleidung körperlich besonders anstrengend ist.
Geräteraum 5
Hier befinden sich hauptsächlich Gerätschaften zur Wasserförderung und -entnahme aus Hydranten. Auf dem Auszug sind zwei Büffelwinden verlastet.
Das Standrohr wird zur Wasserentnahme aus einem Unterflurhydranten (eingelassener Hydrant in einer Straße) eingesetzt. So kann schnell Löschwasser aus dem allgemeinen Versorgungsnetz entnommen werden.
B-Druckschläuche in mobilen Schlauchtragekörben
Die Büffelwinde (hydraulische Winde, Hydraulikheber) ist ein hydraulisches Gerät und wird zum Anheben von Lasten verwendet. Es wird nicht automatisch betrieben, sondern über eine Handpumpe bedient.
B-Druckabgang Feuerlöschkreiselpumpe
Schnellangriffsverteiler mit einem bereits angekuppelten B-Druckschlauch (20 Meter)
Geräteraum 2
Neben einem benzingetriebenen Lüfter ist in diesem Geräteraum eine Tragkraftspritze auf einem ausziehbaren und pneumatisch absenkbaren Schlitten verlastet.
Saugschläuche zur Entnahme von Wasser aus offenem Gewässer (z.B. aus einem See)
Tragkraftspritze PFPN 10-1000 zur Förderung von Wasser (1000 Liter Wasser pro Minute bei 10 bar Nennförderdruck). Der ausziehbare Schlitten kann pneumatisch abgesenkt werden, so dass die schwere Pumpe rückenschonender entnommen werden kann.
Kraftstoffkanister für Super Benzin und Dieselkraftstoff mit Abfüllvorrrichtung
Aufgrund großer Rauchentwicklung durch Verbrennungsprodukte ist bei einem Feuer im Gebäude nur wenig Sicht vorhanden. Durch neuere Baustoffe und Isolierungen staut sich zudem die Wärme. Dies stellt eine erhebliche Gefahr für alle Personen dar, die sich im Gebäude befinden. Mit diesem benzinbetriebenen Hochleistungslüfter kann dem entgegen gewirkt werden. Der Hochleistungslüfter erzeugt einen Überdruck im Gebäude. Aus einer entsprechenden Abluftöffnung wird dann der Rauch ins Freie “geblasen”. So können auch Personen oder Brandherde schneller entdeckt werden.
Geräteraum 4
Ein Hygieneboard in diesem Geräteraum ermöglicht es auch unterwegs die Hände zu waschen.
Das Kombi-Schaumrohr M4/S4 ist ein Schaumrohr, mit dem Mittelschaum oder Schwerschaum erzeugt werden kann.
Hygieneboard für die Reinigung an der Einsatzstelle: Schadstoffe, die sich vor allem nach Brandeinsätzen, an der Schutzkleidung befinden, können grob heraus gewaschen werden. Ebenso kann eine Händedesinfektion bei Einsätzen mit Patientenkontakt durchgeführt werden. Das Board umfasst einen antibakteriellen Seifenspender, Desinfektionsmittel, Handwaschpaste, Papierhandtuchspender, Wasserhahn, Waschbürste sowie ein kleines Waschbecken. Zudem ist ein Druckluftanschluss vorhanden. Die Versorgung läuft über den Wassertank des Fahrzeuges.
Mit diesem Schaummittel (120 Liter) kann Löschschaum erzeugt werden. Löschschaum wird eingesetzt um Brände von festen Stoffen und von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen zu bekämpfen. Je nach Mischverhältnis (Luft, Wasser, Schaummittel) spricht man von Leicht-, Mittel- und Schwerschaum. Diese haben unterschiedliche Löschwirkungen und Wurfweiten.
Seit einigen Jahren verwenden die meisten Feuerwehren Hohlstrahlrohre im Brandeinsatz, insbesondere im Innenangriff. Diese lassen sich besser regulieren als die bis dahin verwendeten Mehrzweckstrahlrohre. Neben der Durchflussmenge kann stufenlos der Sprühstrahl einstellt werden. Außerdem gibt es eine "Mannschutzbrause"-Stellung - eine besondere Stellung bei der eine Art Wasserschutzschild gebildet wird.
Sammelstück zum zusammenführen von bis zu drei Schlauchleitungen.
Zubehör für Saugleitungen (1 Saugkorb, 1 Saugschutzkorb, 3 Mehrzweckleinen, 2 Kupplungsschlüssel)
Geräteraum 6
Neben dem Schnellangriffsschlauch auf einer Haspel befinden sich hier Schlauchtragekörbe und einige wasserführende Armaturen.
Der Schnellangriff ist ein formstabiler, 50 Meter langer Schlauch, der auf einer Haspel verlastet ist. Mit dem stabilen Schlauch wird Wasser direkt aus dem Wassertank über die integrierte Pumpe im Fahrzeug abgegeben. Das System ist sofort einsetzbar und erspart das Verlegen mehrerer Schlauchleitungen. Zum Einsatz kommt der Schnellangriff beispielsweise bei Klein- oder Fahrzeugbränden sowie in der Wald- und Flächenbrandbekämpfung.
Vier einzelne Schlauchtragekörbe mit jeweils drei C-Schläuchen (3x 15 Meter)
Bei diesem Hydroschild fließt das Löschwasser durch einen Schlauch und trifft auf eine Metallplatte. So entsteht eine bis zu zehn Meter hohe und 30 Meter breite Wasserwand. Dadurch können Personen und Objekte vor Rauch, Flammen und Wärme geschützt werden.
Mit dem Zumischer kann dem Löschwasser Schaummittel hinzugefügt werden. In einem Schaumrohr wird dieses in Verbindung mit Luft zu Löschschaum.
Schnellangriffsverteiler mit einem bereits angekuppelten 20 Meter B-Schlauch.
B-Druckabgänge der Feuerlöschkreiselpumpe
Pumpenbedienstand
Von hier aus können die Fahrzeugpumpe, der Lichtmast und die Fahrzeugbeleuchtung gesteuert werden.
Auf diesen Plattformen (links und rechts) kann jeweils ein(e) Feuerwehrmann / -frau stehen, um die Verlegung der Schläuche während der Fahrt zu kontrollieren.
Heckwarneinrichtung mit LED-Technik zur Absicherung der Einsatzstelle
B-Schläuche, die während der verlangsamten Fahrt verlegt werden können.
Mit der vierteiligen Steckleiter können Personen aus dem 2. Obergeschoss gerettet werden (8,40 Meter Länge mit allen vier Teilen).
Mit dieser Rückfahrkamera kann der Fahrer die Schlauchverlegung während der Fahrt überwachen.
Der Füllschlauch ist ein verkürzter B-Schlauch (5 Meter), der dazu dient den Fahrzeugtank an Hydranten wieder aufzufüllen ohne einen 20 Meter langen Schlauch auszulegen. Ein Füllschlauch kann auch zum Einsatz kommen, wenn ein Zumischer für Schaummittel zwischengeschaltet wird.
Pumpenbedienstand mit Überblick über den Zustand des Fahrzeugs.
Ein Drucktaster ermöglicht es dem Personal am Heck des Fahrzeugs Zeichen an den Maschinisten zu senden. 1x drücken bedeutet "Halt!" und 2x drücken bedeutet "Weiterfahren!". Zusätzlich wird über ein Mikrofon der Ton in die Fahrerkabine übertragen.
Gruppenkabine
Diese in der Gruppenkabine verlasteten Atemschutzgeräte können bereits während der Anfahrt angelegt werden. Die Arretierung der Geräte lässt sich aus Sicherheitsgründen erst lösen, wenn die Handbremse angezogen wurde.
Der so genannte Totmannwarner erkennt die Bewegungen des Atemschutzgeräteträgers. Sollte sich dieser eine Zeit lang nicht bewegen, wird ein lauter, andauernder Piepton ausgelöst um einen möglicherweise verunfallten Atemschutzgeräteträger besser auffinden zu können. Nach Auslösen des Dauersignaltons lässt sich dieser nur mit einem Schlüssel, den der Atemschutzüberwacher verwahrt, abstellen.
Hier befinden sich Handlampen sowie Handsprechfunkgeräte
Der Lungenautomat ist der Anschluss des Atemschutzgerätes an der Atemschutzmaske.
In der Feuerwehr Altenbeken werden so genannte Überdruck-Atemschutzmasken verwendet. Innerhalb der Maske herrscht permanent ein höherer Druck als in der Atmosphäre (Umgebung). Für den Fall einer Undichtigkeit strömt somit Luft aus der Maske heraus, so dass ein Eindringen von Brandrauch verhindert wird.
Unter der Sitzbank befindet sich weitere Ausrüstung, wie z.B. eine Decke für Patienten und ein Werkzeugkasten.
Dieser Lautsprecher überträgt den Funk in die Gruppenkabine. So können auch die Einsatzkräfte in der Kabine wichtige Informationen der Leitstelle, bspw. ob sich noch Personen im Gebäude befinden, direkt mithören.