Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20

Das Fahrzeug wurde der Gemeinde Altenbeken von der Deutschen Bahn AG kostenlos überlassen. Es soll die Einsatzmöglichkeiten bei Bahnunfällen verbessern. Auch für den normalen Feuerwehr- “Alltag” ist es einsetzbar und läuft als ganz normales Einsatzfahrzeug. Für die Zulassung des Fahrgestells wurde eine Sondergenehmigung benötigt, da die hintere Achse eine Achslast von 13 t aufweist. Weiter machte die Höhe von 3,5 Meter den Anbau einer neuen Garage notwendig. Auch sonst bereitete die Indienststellung Probleme und so konnte das Fahrzeug erst über ein halbes Jahr später als angekündigt in Empfang genommen werden.

Zum Einsatz auf der Schiene kann es theoretisch an jedem Bahnübergang aufgegleist werden. Die über Kabelfernbedienung separat abzusenkenden Schienenachsen heben dabei das Fahrzeug komplett an. Ein Ausfahren des Lichtmastes ist in diesem Zustand nicht mehr möglich, da eventuell Gefahr durch die Oberleitung besteht. Der Antrieb des Schienensatzes erfolgt hydraulisch.

Bei Einsätzen auf der Schiene fährt das Fahrzeug rückwärts zur Einsatzstelle. Dadurch können die Geräte aus dem Kofferaufbau leichter entnommen werden und müssen nicht erst um das Fahrzeug herum getragen werden. Darüber hinaus können die Rollcontainer mittels einer speziellen Vorrichtung direkt aufgegleist und zur Einsatzstelle geschoben werden.

 

technische Daten

Funkrufname Florian Altenbeken 3 HLF 20
Fabrikat Iveco Magirus
Gesamtgewicht 20 t
Getriebe 18 Gang Schaltung
Leistung 300 PS
Besatzung 1 + 8
Baujahr 1999
Schienensatz Zweiweg Loctrac ZW 102 S
Pumpe 2400l bei 8bar
Wasser 1600l
Besonderheiten Schienenfahrgestell, Seilwinde, Ladebordwand

 

Beladung

Geräteraum G1

Im Geräteraum G1 auf der Fahrerseite sind Geräte für eine technische Hilfeleistung verlastet. Neben einem Werkzeugkasten, Motorsäge, Trennschleifer und Drahtseilen für die Seilwinde findet man hier auch Flutlichtstrahler mit Stativ und Kabeltrommel.

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Schnittschutz, 9 Kopfscheinwerfer, Folienabsperrband, 2x Flutlichtstrahler 1000 W, 2 Teleskop-Dreibeinstative, 2 Leitungstrommeln, 2 Scheinwerfer- Aufnahmebrücken, 2 Abzweigstücke, Tauchpumpe 4/1, je 2 Drahtseil 10 m, 5 m u. 2,5 m, Bindestränge, Saugheber, Motorsäge, Trennschleifer, Kantenreiter, Umlenkrolle, 3 Mulden, 4 Schäkel, Notfallkoffer, Werkzeugkasten, Feuerwehrwerkzeugkasten nach DIN 14881

 

Geräteraum G2

Der Geräteraum G2 auf der Beifahrerseite ist mit der Ausrüstung für einen Löschangriff bestückt. Dazu zählen unter anderem das Schlauchmaterial, Verteiler, Strahlrohre und auch das Zubehör für einen Schaumangriff. Mit dem 50 Meter Schnellangriff können kleinere Brände direkt abgelöscht werden.

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Schaumstrahlrohr M 4, Schaumstrahlrohr S 4, Zumischer Z 4 R, 6 Schaumittelbehälter a 20 l, Schnellangriff 50 m, Saugkorb, Saugschutzkorb, Standrohr, Sammelstück, 2 Verteiler mit Übergangsstück B-C, je ein Übergansstück C-D u. A-B, 2 Stützkrümmer, 2 Strahlrohre BM, 3 Strahlrohre CM, 1 Strahlrohr DM, 2 Arbeitsleinen, 6 Schlauchhalter, 3 Schlauchtragekörbe mit je 3 C- Schläuchen, Hohlstrahlrohr, 5 Kupplungsschlüssel A-B-C, Schachthaken, Mobiler Rauchverschluss, Überflurhydrantenschlüssel, Unterflurhydrantenschlüssel

 

Kofferaufbau

Neben den vier Rollcontainern die ebenfalls auf Schienen aufgegleist werden können (siehe unten) sind im oder auf dem Kofferaufbau vor allem lange Ausrüstungsgegenstände wie tragbare Leitern (Schiebleiter, Steckleiter), Einreißhaken, Deckenstützen oder Unterlegbohlen verlastet.

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2 Korbtragen, 6 A- Saugschläuche, 4 teilige Steckleiter, 2 Waldbrandpatschen, 4 Schlauchbrücken, Schiebleiter (Dach), Klappleiter, 4 Hitzeschutzkleidungen Form II, Faßpumpe, Einreißhaken, Bindemittel, 4 Deckenstützen a 1,75 m – 3 m, 8 Unterlegbohlen, 6 Bohlen, 3 Kanthölzer, 2 Unterlegkeile, 2 Spaten, 2 Stechschaufeln, 2 Dunggabeln, 2 Dunghaken, Verkehrsleitkegel, Abschleppstange für Eisenbahnkupplung*, Befestigungsmaterial zum fixieren auf der Schiene beim Benutzen der Seilwinde* (*unter dem Koffer)Rollcontainer Technische Hilfe; RC Strom; RC Schlauch; RC Lüfter

 

Rollcontainer

Rollcontainer Lüfter
Zwei Lüfter ermöglichen die Entrauchung einer Einsatzstelle. Neben einem elektrisch betriebenen Lüfter wird auch ein wasserturbinengetriebener Lüfter vorgehalten, mit dem bei Bedarf feiner Wassernebel erzeugt werden kann.

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Wasserturbinengetriebener  Lüfter Typhoon (Leistung: 50.976 cm3/h), elektrischer Lüfter Super VAC (Leistung: 11.000 m3/h)

Rollcontainer Rettungssatz
Mit dem Rollcontainer Rettungssatz werden die hydraulischen Rettungsgeräte zur Einsatzstelle gerollt. Bei unwegsamen Gelände kann das Aggregat auch direkt an den Bestimmungsort getragen werden. Neben der Rettungsschere und dem -spreizer sind auf diesem Rollcontainer auch Rettungszylinder und ein Schwelleraufsatz verlastet. Bei einer technischen Hilfeleistung wie einem Verkehrsunfall kommt dem so genannten Glasmanagement eine besondere Bedeutung zu, so dass die zugehörigen Geräte wie Glassäge, Federkörner und zusätzliche Schutzausrüstung ebenfalls auf diesem Rollcontainer zu finden sind.

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Schere S 180, Spreizer SP 50, Hydraulikaggregat, mittlerer und großer Hydraulik- Rettungszylinder, Schwelleraufsatz, Glasmanagement (Glassäge mit integriertem Federkörner, Klebeband, Schutzbrille, Mundschutz), Kantenschutz, farbige Planen zur Kennzeichnung von Ablageplätzen (rot = technische Geräte und Hilfsmittel, grau = Schrottablage)

Rollcontainer Strom
Neben dem 8 kVA Stromaggregat und einem Sprungtuch finden auf diesem Rollcontainer einige weitere Ausrüstungsgegenstände der technischen Hilfeleistung Platz. Dieses sind z.B. hydraulische Winden, Deckenstützen und Bauklammern. Ein Stativ kann dank Eigenbau direkt auf dem Rollcontainer installiert werden und die Einsatzstelle ausleuchten.

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Stromaggregat 8 kVA, Sprungtuch, 2 Büffelwinden, 4 Deckenstützen 0,9 m – 1,6 m, 10 Bauklammern A, 5 Bauklammern C, Dichtungskeile, teleskopierbares Stativ zur Befestigung am Rollcontainer, 2x Flutlichtstrahler 1000 W

Rollcontainer Schlauch/Luftheber
Neben dem Luftheber sind auf diesem Rollcontainer 200 Meter B-Schlauch verlastet.

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10 B- Schläuche in Buchten, Luftheber LH 30 S

 

Gruppenkabine

In der Gruppenkabine ist insbesondere die Ausrüstung verlastet, die zur vollständigen Ausrüstung eines Atemschutztrupps bereits während der Anfahrt benötigt wird: Atemschutzmasken und -geräte, Handsprechfunkgeräte, Brandfluchthauben, Feuerwehraxt und -leinen.

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Brandfluchthauben, Kübelspritze, 12 kg Pulverlöscher, Löschdecke, 7 Fangleinen, Rettungstuch, Krankentrage, Feuerwehrverbandskasten, Krankenhausdecke, 4 Handscheinwerfer, Warnwesten, Warndreieck, Warnleuchte, Stabwinker, Drahtseil 10 m, Nagelzieher, Axt, 2 Feuerwehräxte, Bügelsäge, Bolzenschneider, Vorschlaghammer, Atemschutzgeräte, 2 m Funkgeräte, Feuerwehrelektrowerkzeugkasten nach DIN 14885-E, automatischer Defibrillator (AED)