80 Jahre, 24 Stunden am Tag, im Dienst

Der Löschzug Buke feiert Geburtstag. An diesem Wochenende haben die Brandschützer die Geschichte Revue passieren lassen.

Die professionelle Brandbekämpfung in Buke begann im Jahr 1934. Junge, verantwortungsbewusste Männer hatten sich zur Aufgabe gemacht eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Anfangs mit nur einfachsten Gerätschaften ausgestattet, stellten sich 31 Brandschützer der Herausforderung. Bis dahin waren alle 18 bis 55 jährigen zum Löschdienst verpflichtet.

Die ersten Einsätze meisterten die Wehrleute mit einer Handdruckspritze sowie einer mobilen Schlauchhaspel. „Alle Gerätschaften mussten noch von Hand zur Brandstelle gezogen werden“, erinnert sich der ehemalige Zugführer Johannes Keuter aus Erzählungen alter Kameraden. Und das sei extrem sehr kräfteraubend gewesen.

Die Feuerwehr in Altenbeken steckte noch in den Kinderschuhen: Bis in Buke die ersten Sirenen ertönten, wurden die Feuerwehrleute durch zwei „Hornisten“ alarmiert. Ausgestattet mit einem Horn eilten sie zu Fuß oder per Fahrrad durch die Straßen und riefen die Brandschützer mit einem ganz bestimmten Signalton.

Auch in den Kriegsjahren war die Wehr gefordert. Zahlreiche Bomben verursachten schwere Brände und sorgten für Zerstörung.

Anfang der 1950er konnte die Handpumpe durch einen Tragkraftspritzenanhänger ersetzt werden. Im Einsatzfall wurde einfach ein ziviler Lastkraftwagen davor gespannt. Die erste Motorisierung erfolgte vier Jahre später mit einem TSF-T Bulli von Volkswagen.

Auch das alte Spritzenhaus hatte ausgedient. So fand der Löschzug Buke am 15. September 1967 eine neue Heimat: Das heutige Gerätehaus an der Dorfstraße konnte bezogen werden.
Durch die kommunale Neugliederung Anfang 1975 entstand aus den drei eigenständigen Feuerwehren in Altenbeken, Buke und Schwaney die Freiwillige Feuerwehr Altenbeken mit ihren drei Löschzügen.

Um die Schlagkraft der Buker Brandschützer zu steigern und für unterschiedliche Einsatzsituationen gerüstet zu sein schritt die Modernisierung stetig voran. In den Jahren 1981 und 1982 konnten ein Löschgruppenfahrzeug sowie ein Tanklöschfahrzeug in Empfang genommen werden.

Schwere Einsätze forderten Mannschaft und Gerät

Ein Jahr später kam es zu einem verheerenden Absturz eines Sportflugzeuges im Forstgebiet Lichtenwald in Buke. Das ganze Knowhow der Retter war gefragt: Zwei Personen wurden leblos aus dem total zertrümmerten Cockpit befreit und vor Ort reanimiert. Zudem suchte die Feuerwehr mit großem Personalaufwand das gesamte Absturzgebiet ab, da weitere Verletzte vermutet wurden.
Auch die Zahl der Verkehrsunfälle stieg im Gemeindegebiet in den Folgejahren rasant an. So erhielten die Einsatzkräfte im Oktober 1985 eine der ersten Rettungsätze (Schere und Spreitzer) im Kreis Paderborn.

Zudem verbesserte sich die medizinische Versorgung in der Eisenbahnergemeinde erheblich – Denn im April 1992 nahm die an den Löschzug angegliederte Rettungswache ihren Dienst auf. Um den Bürgern auch bei Abwesenheit des Rettungswagens möglichst schnelle Hilfe leisten zu können wurde wenig später auch die “First Responder Gruppe” ins Leben gerufen. Bis heute arbeiten hauptamtliche und ehrenamtliche Rettungsdienstler eng zusammen.

Ein Einsatz ist den Feuerwehrleuten besonders in Erinnerung geblieben: Direkt gegenüber dem Gerätehauses sorgte ein Schwelbrand in einem Familienhaus für einen Großeinsatz. Neun Personen befanden sich in dem total verrauchten Gebäude. Sieben Personen riefen aus Dachfenstern um Hilfe dem sicheren Rauchtod zu retten. Alle drei Löschzüge der Eggewehr kamen zum Einsatz.

Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich in den vergangenen acht Jahrzehnten stark gewandelt.

„Heute ist der Löschzug Buke ein moderner Allrounder“, so Zugführer Mark Nigriny. Die Retter leisten nicht mehr nur Hilfe im Brandfall. „Den größten Teil der Arbeit nimmt die technische Hilfeleistung – beispielsweise nach Verkehrsunfällen oder schweren Unwettern – ein“, erklärt Nigriny weiter.
Das Feuerwehrwesen in Buke hat sich stetig weiterentwickelt. 2000 gründeten einige Einsatzkräfte eine Höhenrettungsgruppe, um Personen aus großen Höhen und Tiefen zu retten. Aktuell leisten dort 13 Männer und Frauen aus allen drei Ortsteilen Dienst.

Der Löschzug Buke leistet seit mehr als 80 Jahren einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit der Bürger. 40 aktive Mitglieder, darunter 19 Atemschutzgeräteträger, werden jedes Jahr durchschnittlich 95 mal zu Hilfe gerufen. Der Fuhrpark umfasst aktuell fünf Fahrzeuge. Darunter befinden sich auch eine Drehleiter und ein Einsatzleitwagen. In der Ehrenabteilung engagieren sich 16 Brandschützer.

Niklas Schäfers

Niklas Schäfers ist ausgebildeter Rettungsassistent sowie Brandmeister und übt für die Feuerwehr Altenbeken das Amt des Pressesprechers aus. Darüber hinaus ist er gleichzeitig Pressesprecher des Verbandes der Feuerwehren im Kreis Paderborn.