Lebensretter aus Überzeugung

 

Hohe Einsatzbereitschaft rettet Menschenleben: Seit nunmehr 20 Jahren gibt es den ehrenamtlichen Rettungsdienst und die Buker Rettungswache in der Eggegemeinde. Der Startschuss fiel am 1. April 1992. 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr: Soforthilfe bei medizinischen Notfällen in der Gemeinde Altenbeken ist das Ziel.

Schon 1990 wurde es im Rettungsdienstbedarfsplan ersichtlich. Die vorgegebenen Hilfsfristen in der Notfallrettung konnten nicht mehr eingehalten werden. Bis Anfang der 80er Jahre hatte eine Altenbekener Autovermietung auf privater Basis einen Krankenwagen für Transporte in Krankenhäuser vorgehalten. Als das Unternehmen die Transporte einstellte, sprang die Stadt Paderborn in die Bresche. Doch die Entfernung war von Anfang an das größte Hindernis. Denn auch bei Einsatzfahrten mit Sondersignal braucht ein Rettungswagen der Feuerwache Nord mehr als fünfzehn Minuten.
Deshalb beschloss der Kreistag die Einrichtung einer Rettungswache in Buke. Aus diesem Grund ließen sich im Sommer 1989 Kameraden des Löschzuges Buke vom damaligen MHD-Ortsbeauftragten Martin Meilwes im Sanitätswesen aus- und weiterbilden.
Sieben Feuerwehrmänner waren bereit, ehrenamtlich in der Freizeit, an der fast dreijährigen Ausbildung teilzunehmen. Im Februar 1992 konnten alle die Abschlussprüfung zum Rettungssanitäter ablegen. »So wurde die entscheidende Voraussetzung für den Wachbetrieb an der Dorfstraße geschaffen«, erläutert Teamleiter Elmar Keuter.

Die Rettungswache befand sich anfangs im Probebetrieb. Sie war in den Räumen des Feuerwehrgerätehauses untergebracht. Zunächst hatten tagsüber zwei Rettungsassistenten des Kreises Paderborn den Wachdienst übernommen. Die restliche Zeit übernahmen ehrenamtliche Rettungssanitäter und -assistenten des Löschzugs Buke. Die Männer aus den Anfangstagen sind auch größtenteils heute noch aktiv. Insgesamt setzen sich 22 Rettungsdienstler für die Sicherheit der Eggebürger ein. »Ohne ehrenamtliche Feuerwehrleute wäre es 1992 nicht möglich gewesen eine Rettungswache in der Gemeinde zu verwirklichen«, betont Keuter.
Dass die Wache erforderlich ist, belegen Zahlen: 230 Einsätze sah der Bedarfsplan des Kreises für die Eisenbahngemeinde vor. Tatsächlich wurden es bereits im ersten Jahr 540. Davon mehr als 70 mit einem Paderborner Notarzt.
Im März 1995 konnte die neuen Räumlichkeiten der Rettungswache in Betrieb genommen werden. »Damit ging ein langes Provisorium zu Ende gegangen«, sagt Elmar Keuter. In 20 Dienstjahren wurden die Helfer zu fast 11 000 Einsätzen gerufen. Etwa 4000 Mal musste der Notarzt den Transport begleiten. »Insbesondere bei schweren Verkehrsunfällen auf der Bundesstraße 64 ging es oft um Leben und Tod«, erinnert sich Ferdi Güldner, Mitglied der ersten Stunde. Stolz sind alle Beteiligten auf die enge Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst. »Die Rettung aus einer Hand garantiert eine lückenlose Versorgung des Patienten«, sagt Altenbekens Feuerwehrchef Josef Lütkemeyer.

Im Februar 2012 wurde der mittlerweile in die Jahre gekommene Rettungswagen durch einen neuen ersetzt. »Der Mercedes Sprinter 516 ist ebenfalls geländegängig und bietet den Einsatzkräften deutlich mehr Platz und Sicherheit als der Vorgänger«, erläutert Keuter.
In einer kleinen Veranstaltung feiern die Mitarbeiter der Rettungswache Buke das Jubiläum ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit am 20. April. »Am 1. Juli ist die Bevölkerung zum großen Rettungs- und Brandschutztag an der Feuer- und Rettungswache Buke herzlich eingeladen«, ergänzt Löschzugführer Sven Stratemann abschließend. Neben zahlreiche Einsatzübungen ist auch ein Konzert des Musikzuges vorgesehen.

 

Niklas Schäfers

Niklas Schäfers ist ausgebildeter Rettungsassistent sowie Brandmeister und übt für die Feuerwehr Altenbeken das Amt des Pressesprechers aus. Darüber hinaus ist er gleichzeitig Pressesprecher des Verbandes der Feuerwehren im Kreis Paderborn.